Dank positivem Ergebnis: Schalke erfüllt Eigenkapitalregel

Der FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. hat am Donnerstag (20.3.) die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2024/2025 bekanntgegeben. In der Hinrunde (1.7. bis 31.12.2024) erzielte Königsblau im Konzern einen Gewinn von 6,6 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: -2,4 Millionen Euro).

Fans in der VELTINS-Arena

Der Umsatz stieg auf 95 Millionen Euro. Im Kalenderjahr 2024 konnte Königsblau das Konzerneigenkapital wie gefordert verbessern: zum Stand 31.12.2024 um die notwendigen fünf Prozent auf -98,1 Millionen Euro (-103,3 Millionen Euro im Vorjahr). Damit traten alle prognostizierten Entwicklungen ein.

„Es ist eine Punktlandung“, stellt Christina Rühl-Hamers, Mitglied des Vorstands und zuständig für den Bereich Finanzen, fest. „Die Nettoeigenkapitalregel zu erfüllen und damit einen Punktabzug in der Saison 2025/2026 zu vermeiden, war für Schalke 04 ein echter Kraftakt. Wir haben es aber geschafft – unter anderem durch ein außergewöhnliches Konzertjahr in der VELTINS-Arena sowie für die 2. Bundesliga beachtliche Transfereinnahmen.“

Auch 2025 und in den Folgejahren ist die Erfüllung kein Selbstläufer, erklärt Rühl-Hamers im Namen des Vorstands. Die Gründe dafür sind nicht neu: „Im Kalenderjahr 2024 mussten wir rund 16 Millionen Euro für Zins und Tilgung aufwenden. Gleichzeitig standen wir im selben Zeitraum in der Pflicht, einen Überschuss zu erzielen, um das Konzerneigenkapital um über 5 Millionen Euro zu verbessern.“ Allein diese Zahlen belegen eindrucksvoll, wie herausfordernd der Balanceakt ist, den Schalke vollziehen muss. „Unsere Top-Priorität ist es, wie in jedem Jahr ein schlagkräftiges Budget für den Sport bereitzustellen, um die Wahrscheinlichkeit für den nachhaltigen Aufstieg in die Bundesliga zu erhöhen. Gleichzeitig müssen wir die vertraglich geregelten Schulden bedienen und das Eigenkapital verbessern. Dieser Dreiklang muss zu jeder Zeit funktionieren“, erklärt Rühl-Hamers. In der laufenden Saison beträgt das Budget für den Kader sowie das Funktionsteam mehr als 20 Millionen Euro.

Im Kalenderjahr 2024 mussten wir rund 16 Millionen Euro für Zins und Tilgung aufwenden. Gleichzeitig standen wir im selben Zeitraum in der Pflicht, einen Überschuss zu erzielen.

Christina Rühl-Hamers

Seit 2022, als das negative Eigenkapital knapp 110 Millionen Euro betrug, konnten die Knappen diesen Wert um rund 12 Millionen Euro verbessern. „Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Wir befinden uns in einem Marathon – und der dauert eben seine Zeit. Wir können das negative Eigenkapital im eingetragenen Verein nur durch positive Ergebnisse verbessern. Das ist uns in den vergangenen Jahren gelungen“, sagt Rühl-Hamers. Mit der Fördergenossenschaft Auf Schalke eG geht der Verein seit Anfang 2025 einen neuen Weg, der bei der langfristigen Konsolidierung unterstützen soll.

Einfach wird dieser Weg nicht, betont die 48-Jährige. Zwar lag der Umsatz in der abgelaufenen Hinrunde mit 95 Millionen Euro (Vorjahr: 86,6 Millionen Euro) deutlich über dem Vorjahr, jedoch geprägt von starken Sondereffekten. Insbesondere Sonderveranstaltungen – die Konzerte von Taylor Swift und Rammstein, die Champions-League-Spiele von Shakhtar Donetsk – steuerten ein deutliches Plus bei. Dagegen sind die Werte im Bereich Sponsoring, mediale Verwertungsrechte und Merchandising rückläufig. Auch die Transferentschädigungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,5 Millionen Euro.

Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, welche Kraft Schalke 04 und die VELTINS-Arena weiterhin haben – und welche Bedeutung damit für die Stadt Gelsenkirchen und die Region einhergeht.

Christina Rühl-Hamers

„Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, welche Kraft Schalke 04 und die VELTINS-Arena weiterhin haben – und welche Bedeutung damit für die Stadt Gelsenkirchen und die Region einhergeht. Genauso erkennbar ist, dass die Herausforderungen nicht kleiner werden: Umsätze sind nicht garantiert – so wird das TV-Geld aufgrund der sportlichen Entwicklung erneut sinken, jährliche Transfererlöse in zweistelliger Millionenhöhe sind nicht planbar, Verbindlichkeiten wie das sogenannte Corona-Darlehen müssen getilgt werden. Schalke 04 wird also weiter hart arbeiten müssen, um die finanzielle Stabilität, die wir uns in den vergangenen Jahren erarbeitet haben, zu halten und weiter auszubauen“, so Rühl-Hamers.

Insgesamt bleibt der Vorstand zuversichtlich, was die Zukunft des Vereins angeht. Für das Geschäftsjahr 2024/2025 wird ein Gewinn im niedrigen bis mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich prognostiziert. Rühl-Hamers abschließend: „Wir streben die dauerhafte Rückkehr in die Bundesliga an, das ist und bleibt das Ziel aller. Ich bin fest überzeugt, dass uns der nachhaltige Aufstieg mittelfristig gelingen wird.“

Der Konzernzwischenbericht für das erste Halbjahr 2024/2025 steht ab sofort auf schalke04.de zur Verfügung.

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