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Matthias Tillmann: Werden den Erfolg auf Schalke zurückbringen
Das Trainingslager in Portugal hat Matthias Tillmann für intensive Eindrücke genutzt und bereits vorher mit der Verpflichtung von Sportdirektor Marc Wilmots seine erste wichtige Personalentscheidung getroffen. Nun hat sich der neue Vorstandsvorsitzende des FC Schalke 04 auf einer Pressekonferenz am Freitag (12.1.) auch offiziell vorgestellt und über seine Pläne für den Verein gesprochen.
Amtsantritt für den 40-Jährigen war laut Arbeitspapier der 1. Januar – begonnen hat die Tätigkeit aber schon Wochen und Monate zuvor. „Bis zum Jahresende wollte ich mir die Zeit nehmen, um mit vielen Leuten hier zu sprechen, die Strukturen und Prozesse genau zu verstehen, damit ich im neuen Jahr mit Vollgas starten kann“, erklärte Tillmann. Ebenfalls im Vorfeld skizzierte er seine Agenda für die ersten 90 Tage, die er den Medienvertretern noch einmal etwas detaillierter erläuterte.
Im Fokus stehen drei große Themen: der Sport, die Profitabilität des Clubs und die Zusammenarbeit auf der Geschäftsstelle. Priorität hatte zunächst der Sport. „Wir wollten eine Struktur definieren, die momentan am besten für Schalke 04 ist“, sagte der Vorstandsvorsitzende. „Hieraus resultierte die Entscheidung, den Sportvorstand nicht eins zu eins zu ersetzen, sondern die Direktorenebene zu stärken und mit einem Sportdirektor und der neuen Position des Technischen Direktors zu arbeiten.“ Dadurch würden die Rahmenbedingungen vom Vorstand, bestehend aus Matthias Tillmann und Christina Rühl-Hamers, vorgegeben, die operative Verantwortung liege dann auf der Direktorenebene.
Kurzfristig müssen wir weiter Luft nach unten bekommen.
Eine wegweisende Entscheidung war deshalb gleich zu Jahresbeginn die Verpflichtung von Marc Wilmots als neuem Sportdirektor: „Wir sind froh, mit ihm unseren Wunschkandidaten für uns gewonnen zu haben, der all unsere Kriterien erfüllt.“. Zu den Kriterien zählte dabei die Erfahrung als Spieler, Trainer und Manager mit Durchsetzungsvermögen und klarer Meinung. „Dass Marc zudem über eine S04-Vergangenheit verfügt, war kein Muss, hilft aber enorm, weil er den Verein bereits kennt.“ Ihm zur Seite steht André Hechelmann auf der Position des Technischen Direktors. „Beide werden zusammen mit unserem Trainer Karel Geraerts den Erfolg auf Schalke zurückbringen.“ Den Aufstieg noch in dieser Saison setzt der Vorstandsvorsitzende mit Blick auf Wintertransfers dabei nicht voraus: „Kurzfristig müssen wir weiter Luft nach unten bekommen. Transfers, die nur auf einen eventuell noch möglichen Aufstieg abzielen, werden wir aus Gründen der Nachhaltigkeit für Schalke nicht machen.“
Zeitnah detaillierte Sponsoren-Gespräche
In Sachen Profitabilität formulierte Tillmann, dass er nun einen Weg aufzeigen wolle, der von Altlasten befreit und neuen Handlungsspielraum ermöglicht. Der in der Vergangenheit entwickelte Sechs-Jahres-Plan sei im Erstliga-Szenario aufgestellt worden und durch den erneuten Abstieg in der ursprünglichen Form nicht umsetzbar. Dabei verwies der 40-Jährige darauf, „dass wir aktuell über ein Top-Zweitligabudget verfügen, das wir für unser Ziel, innerhalb der nächsten zwei Jahre aufzusteigen, halten und vielleicht sogar erhöhen wollen“. Nachdem der S04 zu Jahresbeginn mit der Leckerbock GmbH und BKK24 bereits neue Partner präsentieren konnte, habe man für die Suche nach einem Hauptsponsor bereits vergangenes Jahr einen externen Vermarkter ins Boot geholt, um die bestmögliche Lösung für Königsblau zu finden. Detaillierte Gespräche mit Kandidaten sollen demnächst beginnen, wobei Tillmann klare Vorstellungen formuliert: „Es geht nicht bloß darum, eine Plattform zu bieten, sondern darum, gemeinsame Punkte zu finden, Geschichten zu erzählen und etwas Neues zu gestalten.“
Wir wollen unser Kerngeschäft stärken und in den Sport investieren.
Im dritten Punkt, der Zusammenarbeit auf der Geschäftsstelle, sprach Matthias Tillmann über die Optimierung von Arbeitsweisen: „Ich beschäftige mich mit der Frage, ob wir wie ein modernes Unternehmen aufgestellt sind, in dem auch direktionsübergreifend sinnvoll gearbeitet wird.“ Dabei sei man es auf Schalke gewohnt, viele Dinge selbst zu machen. „Vielleicht kann die eine oder andere Arbeit aber auch ausgelagert werden.“ Hierfür möchte er sich mit allen Abteilungen einen konkreten Überblick über Ein- und Ausgaben im Verein verschaffen: „Wir wollen unser Kerngeschäft stärken und in den Sport investieren.“
Kosten, die bislang nicht weitergegeben wurden, sollen indes ebenfalls zur Diskussion stehen: „Wir sind, wie alle anderen Fußballclubs auch, nicht von der aktuellen Situation mit Inflation und Preissteigerungen befreit. Aber natürlich wollen wir alles so fanfreundlich wie eben möglich gestalten, dabei aber auch nachhaltig für Schalke 04 agieren.“