S04 und IHK Nord Westfalen veranstalten Sustainable Finance Forum

Komplexes Thema mit Nachhaltigkeitsbezug: Das EU-Regelwerk zur Sustainable Finance, also der nachhaltigen Finanzierung, ist kompliziert; die IHK Nord Westfalen ist einer der Player, die auf eine Vereinfachung dieser abzielen. Der FC Schalke 04 und die IHK Nord Westfalen luden am Donnerstag (11.4.) deshalb rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Sustainable Finance Forum in die VELTINS-Arena ein.

Neue EU-Regelungen für eine nachhaltige Finanzierung, so die wörtliche Übersetzung von Sustainable Finance, stellen Unternehmen und Kreditinstitute vor Herausforderungen. Mit verbindlichen Standards für ökologisches und soziales Wirtschaften (EU-Taxonomie) und den damit verbundenen Berichts- und Offenlegungspflichten will die EU unter anderem die Bedingungen für die Kreditvergabe künftig davon abhängig machen, ob und in welchem Umfang Unternehmen Klima- und Umweltziele einhalten.

„Die regionalen Unternehmen stehen hinter den Nachhaltigkeitszielen und unterstützen diese aktiv“, betonte Lars Baumgürtel, IHK-Vizepräsident. Sorge bereitet ihm aber weiterhin der hohe Bürokratie- und Dokumentationsaufwand. „Zumal zu den unternehmensbezogenen Anforderungen aus dem europäischen Nachhaltigkeitsreporting als Grundlage der Taxonomie noch die produktbezogenen Anforderungen im Rahmen der neuen Ökodesignverordnung in Produktpässen dokumentiert werden müssen“, kritisierte Baumgürtel. Nachbesserungen der ersten Entwürfe hätten zwar zu einigen Erleichterungen geführt, aber „viele Unternehmen hätten sich mehr Praxisbezug und eine Vermeidung von Mehrfacherfassung gewünscht“.

Von starken Partnern aus dem Mittelstand bis hin zu DAX-Unternehmen bringen sich alle unter der Federführung des S04 ein, um nachhaltige Projekte von, auf und rund um Schalke zu fördern. Wir wollen einzelne Herausforderungen definieren, Wissen austauschen, Ideen und Ressourcen bündeln und dann gemeinsam passende Lösungswege finden.

Christina Rühl-Hamers

Christina Rühl-Hamers, Vorständin des FC Schalke 04 und zuständig für Finanzen, begrüßte die Teilnehmer und erläuterte das Interesse des Clubs an diesem komplexen Thema: „Fußball ist per se nicht nachhaltig, weder ökologisch noch ökonomisch, so ehrlich müssen wir sein. Und genau deshalb wollen wir von anderen Unternehmen und gesellschaftlichen Akteuren lernen. Dafür haben wir 2023 mit Partnerunternehmen die Zukunftsschmiede 04 gegründet. Der gemeinsame Tenor dieser Gruppe ist, dass wir nur gemeinsam stärker – besser – erfolgreicher sind. Von starken Partnern aus dem Mittelstand bis hin zu DAX-Unternehmen bringen sich alle unter der Federführung des S04 ein, um nachhaltige Projekte von, auf und rund um Schalke zu fördern. Wir wollen einzelne Herausforderungen definieren, Wissen austauschen, Ideen und Ressourcen bündeln und dann gemeinsam passende Lösungswege finden.“

Bei der Veranstaltung gaben dann Experten aus Real- und Finanzwirtschaft, Wirtschaftsprüfung und Hochschule bei der Veranstaltung hilfreiche und motivierende Tipps. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Wesentlichkeitsanalyse, mit der nachhaltigkeitsrelevante Geschäftsfelder im Unternehmen identifiziert werden. Für diese Aktivitäten fordert die EU-Taxonomie eine umfangreiche Erfassung und Auswertung von Daten zu Umwelt und Klima, Soziales sowie Unternehmensführung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, damit die wirtschaftlichen Aktivitäten im Hinblick auf die Nachhaltigkeit klassifiziert werden können.

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