#STEHTAUF für Gleichberechtigung – nicht nur am Weltfrauentag!

„Gibt‘s keine anderen Probleme?“, „Spielt lieber Fußball!“, „Frauen sind doch gleichberechtigt, was wollt Ihr denn noch?“ – Diese und ähnliche Kommentare werden vermutlich wieder im Netz kursieren, auch unter S04-Postings. Ärgerlich. Aber auch Beweis dafür, dass der 8. März weiterhin im Zeichen der Frauenbewegung und Gleichberechtigung stehen muss. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum Weltfrauentag, liebe Schalkerinnen!

Weltfrauentag

Gerade in männerdominierten Bereichen, zu denen der Fußball zählt, sehen sich Frauen und Mädchen Anfeindungen ausgesetzt – doch nicht nur dort. Was hilft? Sichtbarkeit! Deshalb waren Schalkerinnen beim Heimspiel gegen Preußen Münster dazu eingeladen, anonym niederzuschreiben, mit welchen Problemen, Benachteiligungen und sogar Übergriffen sie im Alltag konfrontiert sind.

Da ist die junge Polizistin, der gesagt wird: „In der Hundertschaft bist du die Erste, die platt gemacht wird.“ Eine andere Frau berichtet von einer traumatischen Erfahrung, die sie als 14-Jährige erleiden musste: „Ein älterer Mann setzte sich gegen Abend im Bus neben mich. Nach einiger Zeit bemerkte ich, wie seine Hand unter meinen Po glitt. Immer tiefer. Ich war wie eingefroren.“

Es ist nicht ausschließlich sexualisierte Gewalt, womit der weibliche Teil der Bevölkerung konfrontiert ist. Es sind auch verbale Attacken, die Frauen entwürdigen sollen. Sie werden nicht ernst genommen und durch dumme Bemerkungen herabgesetzt. Das Stadion ist dafür ein idealer Ort, nicht nur auf Schalke, sondern überall.

Es beginnt häufig schon damit, dass Besucherinnen sich rechtfertigen müssen, wieso sie sich für Fußball interessieren. „Wie, du magst Fußball? Frauen haben doch eh keine Ahnung davon“, „Erklär doch mal, was Abseits ist!“ oder „Auf welchen Spieler stehst du denn?“ Kommentare, mit denen Männer in der Regel nicht konfrontiert werden. Die Probleme sichtbar zu machen, ist ein erster Schritt, ändern lässt es sich nur gemeinsam.

Weltfrauentag wird bereits seit 1911 gefeiert

Doch das Engagement für etwas so Selbstverständliches wie die Gleichstellung der Geschlechter währt schon lang: Bereits seit 1911 wird der Weltfrauentag gefeiert. Wer glaubt, in Deutschland sei das nicht mehr nötig, sieht vermutlich nicht genau hin – das verdeutlicht ein kleiner Ausschnitt an Fakten: Frauen verdienen durchschnittlich weniger, sind häufiger von Altersarmut betroffen und leisten deutlich mehr unbezahlte Arbeit.

In Führungspositionen sind Frauen immer noch unterrepräsentiert und das, obwohl beispielsweise der Anteil an Hochschulabsolventinnen über dem der Männer liegt. Die gläserne Decke ist kein frauenerdachter Mythos, sie ist Realität. Und laut „UN Women Deutschland“ erlebt alle 04 Minuten eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner.

Glaubt man dem „Global Gender Gap Report“ des Weltwirtschaftsforums, wird die weltweite Geschlechtergleichheit in ungefähr 130 Jahren erreicht sein. Auf Schalke wollen wir nicht so lange warten. Deshalb: #STEHTAUF für Gleichberechtigung!

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