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FC St. Pauli: Kein Sprint, sondern ein Marathon
Mit einem spektakulären 4:3-Erfolg beim Tabellenzweiten Holstein Kiel hat der FC St. Pauli in der Vorwoche ein Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg gesetzt. Der Vorsprung auf die Störche beträgt nun sechs Punkte. Das Polster bis zum Relegationsplatz, den der Stadtrivale Hamburger SV belegt, umfasst sogar noch einen Zähler mehr.
Bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten hatten die Kiezkicker zwischenzeitlich an den Aufstiegsplätzen geschnuppert. Letztlich fehlte für den ganz großen Wurf jedoch die Konstanz über 34 Spieltage. In diesem Jahr allerdings punkten die Hamburger regelmäßig. Erst ein einziges Mal, beim 0:1 in Magdeburg am 21. Spieltag, musste sich das Team von Chef-Trainer Fabian Hürzeler in dieser Spielzeit geschlagen geben.
Demgegenüber stehen 13 Siege und neun Unentschieden. Macht 48 Punkte. Die (Zwischen-)Bilanz eines Aufsteigers. In der Historie der Zweiten Liga hatten erst 13 Teams zum gleichen Zeitpunkt der Saison 48 oder mehr Punkte auf dem Konto – zwölf von ihnen stiegen am Ende auf (einzig der HSV verpasste im Vorjahr den Sprung ins Oberhaus, die Rothosen scheiterten in der Relegation am VfB Stuttgart).
Starker Punkteschnitt
Halten die Kiezkicker ihren aktuellen Punkteschnitt, wären es auf 34 Spieltage gerechnet satte 71 Zähler. In den vergangenen sieben Jahren wäre man damit stets Zweitliga-Meister geworden (der SC Freiburg holte in der Saison 2015/2016 insgesamt 72 Punkte).
Wir haben noch nichts zu feiern, sondern noch genug Arbeit.
Trotz der bislang starken Ausbeute halten die Spieler den Ball aber flach – denn noch seien 33 Zähler zu vergeben, und erreicht habe man noch nichts. „Wir müssen Woche für Woche auf dem Boden bleiben und dürfen nicht abheben“, sagt Marcel Hartel, mit bislang zwölf Toren und zehn Vorlagen der Topscorer in der laufenden Zweitliga-Saison.
Fabian Hürzeler, vor wenigen Tagen 31 Jahre alt geworden, sieht es ähnlich. „Wir sind immer noch am Spieltag 23 und tun gut daran, uns auf das nächste Spiel zu fokussieren“, sagt der Fußballlehrer. „Eventuell kann es niemand mehr hören, aber die Saison ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Ich glaube, dass wir noch lange nicht am Ende sind. Wir haben noch nichts zu feiern, sondern noch genug Arbeit.“