U23: Mit Hingabe und Fleiß

Nach einem dominanten Aufstiegsjahr verabschiedete sich die königsblaue Zweitvertretung nach zwei Jahren wieder aus der Oberliga und kehrte zurück in die Regionalliga West, eine Spielklasse, „in die eine Schalker U23 auch hingehört“, wie Chef-Trainer Torsten Fröhling betont. „Dort können unsere Spieler gut ausgebildet und weiterentwickelt werden.“ Fröhling hatte das Team gemeinsam mit Manager Gerald Asamoah und Co-Trainer Tomasz Waldoch dorthin geführt und verspürte in den Sommermonaten nun allerorten die große Vorfreude auf Liga Vier – zugleich wussten die Verantwortlichen aber auch um die enorme Herausforderung, die letztlich ein Ziel zuließ: den Klassenerhalt.

Doch nicht nur bei der U23 standen die Zeichen auf Anfang. Auch in der Lizenzabteilung veränderte sich einiges, ein neues Trainergespann um David Wagner übernahm das Steuer. „Wir sind eng mit den Profis zusammengerückt“, sagt Fröhling. Eine Entwicklung, die sich über die gesamte Hinrunde verfestigten sollte. In der Sommervorbereitung half die Zweite stetig mit Spielern bei den Profis aus und musste parallel ihre eigene Saison vorbereiten. Eine U23-typische Herausforderung, die Team und Trainer letztlich gut meisterten.

Auf den Platz geht es für den S04 aufgrund des Spielplans erst am 3. Spieltag los, gegen den SV Lippstadt. Ordentliche Leistung zum Start, etwas Pech, dann nur ein 1:1, so erinnert sich Fröhling. Vielleicht seien diese liegengelassenen Zähler der Knackpunkt gewesen, dass es danach stottert. „Wir mussten uns erstmal an die Liga gewöhnen“, erklärt der Coach. Der Befreiungsschlag kommt Mitte September zu Hause gegen Fortuna Köln. Ein auf den ersten Blick schnödes 1:0, doch ein Ergebnis, das der Mannschaft Klarheit verschafft. „Wir haben uns immer auch gefragt, ob uns die Liga liegt“, sagt Fröhling offen. „Der Sieg war nun die Belohnung dafür, dass wir hart gearbeitet hatten, aber noch wenig ernten konnten.“ Es folgt der nächste Dreier (3:0 bei Bergisch Gladbach), das Selbstvertrauen wächst. Gegen die Teams von oben gehen natürlich auch Spiele verloren, die Tendenz aber stimmt. Es gib die Highlights: Das 0:0 gegen ein aufstiegsambitioniertes RWE vor mehr als 3000 Zuschauern. Das 5:1 gegen Borussia Dortmund nach 0:1-Rückstand zur Pause. „Die Jungs kamen in der Kabine zu mir uns sagten: Trainer, das gewinnen wir noch!“, erzählt Fröhling und lächelt.

Auch zahlreiche Profispieler tragen das Trikot der U23. Das bedeutet auch immer wieder Umstellungen im Kader, gehört aber zu den naturgemäßen Aufgaben einer Zweiten Mannschaft – auch das funktioniert. Der Zusammenhalt, beobachtet Fröhling, er wächst. Die Mannschaft ist intakt. Alle ziehen an einem Strang. Auf der anderen Seite helfen die Jungs aus der Zweiten weiterhin oben aus, wenn sie gebraucht werden. Innenverteidiger Timo Becker gibt Ende November gegen Union Berlin gar sein Profi-Debüt in der Bundesliga, daheim in der VELTINS-Arena. „Der Austausch mit der Lizenzabteilung ist gut“, bilanziert der Coach. „Die Profispieler bekommen bei uns Spielpraxis, unsere Talente sammeln wertvolle Erfahrungen.“

Platz 11 in der Tabelle, 22 Punkte (das erste Rückrundenspiel gegen RWO – 0:1 – wurde bereits im Dezember ausgetragen und ist eingerechnet) – das sind Zahlen, die sich sehen lassen können. „Im Großen und Ganzen sind wir sehr glücklich mit der Punktausbeute, auch wenn wir vielleicht sogar zwei, drei Zähler mehr haben könnten“, findet der Trainer. Manager Asamoah ergänzt: „Wenn mir das vor der Saison jemand gesagt hätte, hätte ich das sofort unterschrieben.“ Nochmal 22 Punkte in der zweiten Saisonhälfte wären schön, dann wäre das Ziel Klassenerhalt in greifbarer Nähe. Ansonsten wünscht sich Fröhling vor allem eines: „Dass wir in allen Bereichen den nächsten Schritt gehen. Und dass Hingabe und Fleiß innerhalb des Teams weiterhin so gelebt werden.“