Camps in Fernost: Knappen-Fußballschule begeistert Japan

Zunächst reiste das siebenköpfige Funktionsteam ins knapp 9000 Kilometer entfernte Tohoku. In der 2011 vom Tsunami verwüsteten Region veranstalte der königsblaue Tross am 23. und 24. März ein Benefiz-Camp mit 60 ausgewählten Grundschülern, deren Schulen und Spielstätten von der Flut zerstört worden waren. „Die Gastfreundlichkeit ist extrem hoch gewesen“, berichtet Fladrich von der fürsorglichen Aufnahme.

Unterstützt von Schalke hilft! gab es für alle Camp-Teilnehmer ein T-Shirt aus dem Fan-Shop – und die Kids bedankten sich auf eine ganz spezielle Weise: Mit einem einstudierten Tanz, der „phänomenal“ war, wie Fladrich erzählt: „Da lief es einem kalt den Rücken herunter.“ Ebenso emotional verlief der Besuch der Örtlichkeiten in Iwanuma, an denen der Tsunami besonders stark gewütet hatte. „Man hat nur Zerstörung gesehen – das war sehr bewegend“, schildert Farokhi.

Knapp 600 Kilometer südlich in Saitama, ganz in der Nähe von Tokio, fand vom 26. bis 28. März das zweite Camp mit mehr als 80 Kindern im Alter von sieben bis zwölf Jahren statt. Einmal mehr begeistert war das Trainerteam vom „sehr, sehr disziplinierten, gewissenhaften und konzentrierten“ Auftritt der Kids auf dem Rasen. „Definitiv“, stellt Farokhi fest, „ist da ein Unterschied zu Deutschland.“

Fladrich, Farokhi, die ebenfalls mitgereisten S04-Coaches Peter Neumann und Kai Brock sowie Jackson Agbonkhese und Udo Hölzer zeigten sich darüber hinaus „überrascht“, wie „extrem gut“ sich die Talente in den drei Tagen präsentierten: „Individuell haben sie einen sehr hohen Leistungsstand“, sagt Farokhi, der am liebsten gleich einige Kicker in die Knappenschmiede berufen hätte: „Schade, dass sie so weit weg wohnen.“ Zwei hochbegabte Teilnehmer bekommen jedoch die Chance, im Laufe des Jahres in Deutschland mit der königsblauen Jugend zu trainieren.

Fladrich und sein Team orientierten sich im Camp-Training an den Inhalten und Methoden des erfolgreichen Nachwuchsleistungszentrums des FC Schalke 04. Im Mittelpunkt standen dabei die Grundtechniken wie Dribbeln, Passen und Schießen. Abgerundet wurden die Camps in Tohoku und Saitama mit insgesamt drei fundierten Trainerfortbildungen. Die Sprachbarrieren wurden von „richtig guten“ Dolmetschern überbrückt, wie Fladrich betont: „Das hat super gepasst und richtig Spaß gemacht. Der Dank geht deshalb auch an Udo Hölzer, der uns durch sein Netzwerk in Japan diese Leute vermitteln konnte. Zudem möchte ich mich bei unserem Fotografen Wolfgang Helm für dessen großartige Arbeit bedanken.“

Seit dem Sommer 2012 begeisterte die Knappen-Fußballschule weit über 1000 Kinder und Jugendliche mit hochklassigem Training unter königsblauer Flagge. Dabei bietet sie allen interessierten Nachwuchs-Kickern ein umfassendes Angebot aus regelmäßigen Kursen, speziellen Events und mehrtägigen Knappen-Camps.