Ein Publikumsliebling, wie er im Buche steht

Gerald Asamoah hat rund um das Berger Feld große Spuren hinterlassen. Der mittlerweile 36-Jährige war von 1999 bis 2010 Profi auf Schalke, seit 2013 ist der Routinier eine der Führungspersönlichkeiten in der U23. Seine Markenzeichen: Stets eine positive Ausstrahlung, ein strahlendes Lächeln und seit jeher voller Einsatz auf dem Platz - von der ersten bis zur letzten Minute.

Er war nie der größte Techniker. Aber die Kämpfernatur wusste, was sie den Fans geben kann und war immer ein Teil von ihnen. Ein Publikumsliebling, wie er im Buche steht.

Zweifelsohne steht fest: Das Mitglied der Ehrenkabine lebt den Verein wie kaum ein anderer. Nicht selten grölte Asamoah nach Siegen vor der Nordkurve mit dem Megaphon in der Hand königsblaue Lieder und animierte damit über 50.000 Kehlen zum Mitsingen. Dass er gut bei Stimme ist, untermauerte er zudem bei der Feier zum 100. Geburtstag des FC Schalke 04. Vor versammelter Vereinsfamilie schnappte sich der Stürmer das Mikrofon und gab „Blau und Weiß, wie lieb ich Dich“ zum Besten.

Am 8. Mai 2010 bestritt Asamoah gegen den1. FSV Mainz 05 das letzte seiner insgesamt 279 Bundesligaspiele im blau-weißen Trikot. In der U23 ist er noch heute am Ball. Zu Beginn seiner Zeit auf Schalke galt der damals 20-Jährige nach seinem Wechsel aus Hannover als hoffnungsvolles Talent. Mit einem Makel: Ein angeborener Herzfehler hatte seine Laufbahn bedroht, doch Asamoah lernte mit der Krankheit zu leben und startete eine beachtliche Karriere.

Gegen Arminia Bielefeld gab der bullige Angreifer am 14. August 1999 sein Debüt, eine Woche später beim Gastspiel in Bremen markierte er sein erstes von insgesamt 44 Bundesligatoren für die Knappen. Weitere Zahlen seiner beeindruckenden Vita: 51 Partien im Europapokal, zwei DFB-Pokalsiege, vier deutsche Vize-Meisterschaften, dazu 43 Länderspiele inklusive der WM-Teilnahmen 2002 und 2006. Beim Turnier in Japan und Südkorea wurde Asamoah bei der 0:2-Niederlage im Finale gegen Brasilien eingewechselt und war damit nach dem Niederländer Wim Suurbier (1978 beim 1:3 n.V. gegen Argentinien) der zweite Knappe, der in einem WM-Endspiel zum Einsatz kam.

Als Asamoah nach der Saison 2009/2010 zum FC St. Pauli und später zur SpVgg Greuther Fürth wechselte, stand bereits früh fest: Es ist nur ein Abschied auf Zeit. Der Publikumsliebling kehrt zurück und wird nach seiner aktiven Laufbahn eine Aufgabe im Verein übernehmen. Ein Zeichen für die große Wertschätzung, welche sich der im ghanaischen Mampong geborene Kicker in seiner Zeit auf Schalke erwarb.

Neben dem Fußballer gibt es auch noch den dreifachen Familienvater, den gläubigen Christen und sozial engagierten Menschen Gerald Asamoah. Mit seiner Stiftung für herzkranke Kinder will er nach eigener Aussage etwas von dem an kranke Kinder zurückgeben, was er an Glück in seinem Leben bisher erfahren durfte.

Asamoah hat sich einen Namen gemacht, der weit über Schalke hinaus einen herausragenden Klang hat. Als Sympathieträger, Teamspieler, voller Begeisterung für seine Mannschaft und den Verein. Und als Schalker durch und durch. Wer, wenn nicht Asa, hätte ein Abschiedsspiel vor großer Kulisse mehr verdient …?

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