Christian Heidel: Jammern bringt nichts

Breel Embolo, Mark Uth, Steven Skrzybski und Franco Di Santo verletzt, Guido Burgstaller bereits im ersten Durchgang angeschlagen ausgewechselt, dazu mit Cedric Teuchert lediglich ein gelernter Stürmer auf der Bank, der nach längerer Verletzung noch lange nicht bei 100 Prozent ist und vor dem Derby erst drei- oder viermal trainiert hat – viel mehr Pech kann eine Mannschaft, wenn es um Ausfälle geht, wohl nicht haben.

Christian Heidel

„Wenn am Ende im Sturm mit Weston McKennie ein Sechser und Hamza Mendyl ein linker Verteidiger spielen, zeigt das, wie es personell bei uns aussieht“, sagt Christian Heidel.

Als Ausrede für die 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund möchte der Sportvorstand die Personalnot aber nicht gelten lassen. „Wir müssen die Situation so akzeptieren. Jammern bringt nichts“, erklärt der 55-Jährige. Zumal Heidel meint, dass die Mannschaft es im Großen und Ganzen ordentlich gemacht habe. „Wenn man nach der ersten Szene direkt 0:1 hinten liegt, ist das natürlich nicht der Start, den man sich wünscht. Ich finde aber, dass wir es danach gut gemacht und defensiv insgesamt wenig zugelassen haben.“

Bis zum 1:2 ein Spiel auf Messers Schneide

Unterm Strich sei der Sieg der Schwarz-Gelben aber verdient. „Bis zum 1:2 war es ein Spiel auf Messers Schneide. Wir sind gut aus der Pause gekommen, haben das 1:1 erzielt. Nach dem zweiten Gegentor war es für uns aber ganz schwer. Dortmund hat es dann einfach sehr souverän gespielt. Das muss man anerkennen“, sagt Heidel. Trotzdem ärgert ihn die Entstehung des entscheidenden Tores. „Wir haben uns vor dem zweiten Gegentreffer einen Fehler im Mittelfeld geleistet. Dafür sind wir bitter bestraft worden“, so der Sportvorstand.

Letztlich helfe es nichts, das Derby müsse schnell abgehakt werden. Denn die Königsblauen haben kaum Zeit zum Durchatmen, bereits am Dienstag (11.12.) wartet mit dem Champions-League-Spiel gegen Lokomotive Moskau die nächste Aufgabe. „Zwar stehen wir bereits im Achtelfinale, trotzdem wollen und werden wir das Spiel nicht abschenken“, sagt Heidel. „Bei Alternativen für die Offensive halten wir die Augen offen und haben dabei natürlich auch einige Talente aus der Knappenschmiede im Blick. Bei Guido Burgstaller kann ich noch keine Prognose abgeben. Und wenn es bei Steven Skrzybski eine Chance auf einen Einsatz im Derby gegeben hätte, wäre er im Kader gewesen.“

Heidel hofft, dass beide Offensivkräfte spätestens am Samstag (15.12.) in Augsburg wieder eine Option sind. „Wir alle können die Tabelle lesen und wissen, wie wichtig dieses Spiel ist“, erklärt er. „Wir sind uns unserer aktuellen Situation bewusst. Wir haben 14 Punkte und stehen hinten drin. Da wollen wir schleunigst raus.“