Thomas Reis: Das ist unsere verdammte Verantwortung, unsere verdammte Pflicht

Aufschlussreiche Testspiele und intensive Trainingseinheiten in Belek und Gelsenkirchen liegen hinter den Königsblauen, am Samstag (21.1.) wird es für die Mannschaft von Chef-Trainer Thomas Reis wieder in der Bundesliga ernst. Um 15.30 Uhr erfolgt der Anpfiff des 16. Spieltags bei Eintracht Frankfurt. Das Ziel: etwas Zählbares aus der Main-Metropole mitnehmen.

Thomas Reis

„Der Start ist immer unheimlich wichtig“, weiß Chef-Trainer Thomas Reis um die Bedeutung der ersten 90 Bundesligaminuten im Jahr 2023. Mit den Ergebnissen in den Testspielen sei er nicht zufrieden gewesen, der Coach der Knappen betont aber auch, dass aus diesen Partien zahlreiche Erkenntnisse gewonnen werden konnten. „Ich habe gegen Werder Bremen viele gute Dinge gesehen. Wir haben viele Ballgewinne gehabt, daraus aber zu wenig Kapital geschlagen“, bemängelt Reis die Ineffektivität gegen die Grün-Weißen, als die Mannschaft „drei, vier hundertprozentige Torchancen und weitere gute Möglichkeiten“ ausgelassen habe.

Fragezeichen bei Kaminski, Bülter und Drexler

Mit welchem Kader der Fußballlehrer die Reise nach Hessen antreten wird, ist zwei Tage vor dem Spiel bei der Eintracht noch teilweise offen. Marcin Kaminski trainierte am Donnerstag (19.1.) individuell auf dem Fahrrad, auch bei Marius Bülter besteht Hoffnung auf einen Einsatz. Dominick Drexler konnte aufgrund seiner Corona-Infektion noch nicht wieder an den Einheiten mit dem Team teilnehmen. Reis nennt Andreas Ivan aus der U23, der sowohl Teil des Trainingslager-Kaders war als auch in den jüngsten Testspielen zum Einsatz kam, sowie Kenan Karaman und Soichiro Kozuki als Optionen für die Drexler-Position, sollte Schalkes Nummer 24 nicht zur Verfügung stehen. Rodrigo Zalazar mache zwar weitere Fortschritte, für einen zeitnahen Einsatz reicht es aber noch nicht. „Ich bin froh, dass er jetzt teilintegriert ist. Wir müssen schauen, dass sein Fuß hält und wir ihn möglichst schnell wieder in den Kader nehmen können“, sagt Reis, der zugleich erklärt, dass eine genaue Prognose, wann dies der Fall sein wird, derzeit noch nicht möglich sei.

Frankfurt den Spaß am Fußball nehmen

Die anstehende Partie bei der Eintracht gelte es, genauso wie die weiteren 18 Ligaspiele in dieser Saison, wie ein Pokalduell anzugehen, fordert Reis. „Die Mannschaft hat gut trainiert und wir werden eine Truppe auf den Platz schicken, die in der Lage ist, in Frankfurt zu bestehen“, sagt der Schalker Chef-Trainer, der als Spieler eine Vergangenheit bei der SGE hat und den kommenden Gegner als sehr variabel bezeichnet, der zudem über ein gefährliches Umschaltspiel verfügt. Ziel sei es, dem Gegner den Spaß am Fußball zu nehmen und selbst die richtigen Räume zu finden.

Wir wollen den Klassenerhalt - den direkten Klassenerhalt! Das ist das Ziel, das ich der Mannschaft vorgebe.

Thomas Reis

Bei der Jagd nach dem Klassenerhalt soll am Samstag etwas Zählbares mit nach Gelsenkirchen genommen werden. „Wir haben es in der eigenen Hand und wollen ein gutes Spiel machen. Wir sind der Außenseiter, aber das Spiel geht bei 0:0 los“, sagt Reis vor dem Duell beim Tabellenvierten und Champions-League-Achtelfinalisten. „Ich erwarte, dass sich die Mannschaft zerreißt und man das Gefühl hat, dass sie sich gegen den Abstieg stemmt. Wir wollen den Klassenerhalt – den direkten Klassenerhalt! Das ist das Ziel, das ich der Mannschaft vorgebe“, betont der Chef-Trainer. Das Publikum – auch in Frankfurt werden wieder Tausende Schalker die Mannschaft lautstark unterstützen – könne das Team tragen, was auf dem Weg in Richtung Platz 15 entscheidend sein kann. Die Unterstützung der Fans sei aber keine Einbahnstraße. Reis: „Wir haben die verdammte Verantwortung, diesen Funken, der auf dem Platz ist, auf die Zuschauer zu übertragen. Das ist unsere verdammte Pflicht!“