Schachtar Donezk: Große Ziele, namhafter Abgang

Während sich der FC Schalke 04 bereits seit einigen Wochen im sportlichen Alltag befindet, steckt Schachtar Donezk noch in der Winterpause. Der Ligabetrieb in der Ukraine wird standesgemäß erst im März wieder aufgenommen. Daher hat sich der neunfache Meister mit zahlreichen Testspielen und zwei Trainingslagern - eines ebenso wie die Königsblauen in Florida - auf das Duell mit den Knappen vorbereitet.

Den Ligastart können Mannschaft und Verantwortliche aber kaum noch abwarten. Denn mit 43 Punkten führt Schachtar die ukrainische Premier Liga an. Punktgleich sitzt Rekordmeister Dynamo Kiew dem königsblauen Kontrahenten allerdings direkt im Nacken. Dank des starken Torverhältnisses von 50:11 steht Donezk aber an der Spitze. Wesentlichen Anteil daran hat Offensivmann Alex Teixeira: Der Brasilianer knipste in der Liga 22 Mal und zählt damit zu den besten Torjägern Europas.

Gegen die Knappen wird Teixeira allerdings nicht mehr mitwirken. Denn der chinesische Erstligist Jiangsu Suning hat sich vor zwei Wochen für satte 50 Millionen Euro die Dienste des treffsicheren Südamerikaners gesichert. Vor der Saison war mit Douglas Costa bereits ein weiterer Leistungsträger gewechselt. Bayern München sicherte sich die Dienste des Flügelflitzers, der der seit dem Jahr 2010 für die Ukrainer gewirbelt hatte. Beim deutschen Rekordmeister ist der Brasilianer Stammkraft und beeindruckt mit seinem Tempo und Offensivdrang.

Trotz der namhaften Abgänge – vor zweieinhalb Jahren hatte auch Leistungsträger Henrikh Mkhitaryan den Verein Richtung Bundesliga verlassen – steht Schachtar seit der Übernahme durch den Milliardär Rinat Achmetow im Jahr 2000 national und international für absolute Konstanz. Zwischen 2002 und 2014 stiegen die Orange-Schwarzen zum Topclub auf, holten neun Mal den ukrainischen Meistertitel und sechs Mal den nationalen Pokal. Neben etlichen Champions-League-Teilnahmen sicherte sich Donezk mit dem UEFA-Cup-Sieg 2009 zudem auch einen großen Pokal auf internationaler Bühne.

Vater des Erfolges ist Trainer Mircea Lucescu, auch so eine Konstante bei Schachtar. Der Rumäne war auch beim vergangenen und bisher einzigen Duell mit den Knappen schon im Amt. In Runde der letzten 32 des UEFA-Cups trafen die Schalker in der Saison 2004/2005 auf Donezk. Die Ukrainer setzten sich nach einem 1:1 im Hinspiel mit 1:0 im zweiten Aufeinandertreffen durch.

Mit deutschen Gegnern in K.o.-Runden kennen sich die Ukrainer bestens aus. In den Spieljahren 2012/2013 und 2014/2015 traf Schachtar jeweils im Achtelfinale der Champions League auf Borussia Dortmund und Bayern München – beide Male waren die Bundesligisten Endstation für Donezk.

Sportlich gab es also abgesehen von dem einen direkten Duell noch keine großen Berührungspunkte, dafür verbindet Schalke und Donezk die Tradition zum Bergbau. Der Name „Schachtar“ heißt übersetzt „Bergmann“ und leitet sich von der Industrieregion Donbass ab, in der die Stadt Donezk liegt. Aktuell kann das Team wegen der politisch unruhigen Lage seine Heimspiele dort aber nicht ausrichten und muss ins über 1000 Kilometer entfernte Lwiw ausweichen.

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