Talk am Platz: Frank Baumann über Vorbereitung, Kaderplanung und Eigenkapitalauflage

Die Trainingseinheit am Donnerstag (10.7.) im Stadion des FC Stubai ging für die Fans in die Verlängerung. Frank Baumann begrüßte mehr als 200 Schalker auf der Tribüne zum „Talk am Platz“ und beantwortete rund eine Halbzeit lang zahlreiche Fragen, die die Anhänger vorab bei der Abteilung Fanbelange einreichen konnten.

Frank Baumann seht mit einem Mikrofon in der Hand auf dem Trainingsplatz und spricht.

Von dieser Möglichkeit machten die Fans rege Gebrauch. Von Fragen zu seiner neuen Aufgabe auf Schalke und seinen Eindrücken der bisherigen Vorbereitung interessierte viele S04-Anhänger vor allem die weitere Kaderplanung bis zur Schließung des Transferfensters Anfang September. „Wir halten auf verschiedenen Positionen die Augen und Ohren offen”, verriet Baumann. Auch Abgänge werde es noch geben, so der ehemalige Nationalspieler. Wichtig sei bei jedem Spieler, der zum Kader zähle: „Er muss Bock auf Schalke haben, sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifizieren und gemeinsam mit seinen Mitspielern etwas erreichen wollen.”

Ein Thema war auch eine bei der Lizenzerteilung für die anstehende Saison von der Deutschen Fußball Liga (DFL) verordnete Auflage, die besagt, dass der FC Schalke 04 insgesamt fünf Prozent des negativen Eigenkapitals abbauen muss. Die Strafe bei einer Nichteinhaltung wäre ein Abzug von drei Punkten in der Saison 2026/2027. „Ich habe in meiner aktiven Laufbahn selbst erlebt, wie belastend ein Punktabzug sein kann“, berichtete Baumann und blickte dabei auf seine Zeit in den 1990er-Jahren im Trikot des 1. FC Nürnberg zurück. „Damals mussten wir bei der Zwei-Punkte-Regelung erst einmal sechs Zähler einfahren, nur um auf null Punkte zu kommen. Das war von Anfang an eine enorme Hypothek.“

Frank Baumann im Gespräch mit Kai Regnitter. Im Hintergrund ist die Tribüne mit vielen Fans zu sehen.

Deshalb betonte der neue Vorstand Sport: „Wir sind uns im Vorstand einig, dass wir diese Eigenkapitalauflage bewusst nicht brechen wollen – dass wir unsere Hausaufgaben machen müssen.“ Daher sei es unerlässlich, in diesem Sommer einen Transferüberschuss zu erwirtschaften. „Das ist nicht einfach, das wissen wir auch. Aber es war auch im vergangenen Jahr nicht einfach, trotzdem ist es den Schalker Verantwortlichen gelungen, diesen Gewinn am Ende des Jahres auch auszuweisen.“

Ziel sei es auch in diesem Jahr, den Spagat zwischen wirtschaftlicher Vernunft und sportlicher Wettbewerbsfähigkeit hinzubekommen. Für seine ausführlichen und erläuternden Ausführungen bekam Baumann viel Applaus von der Tribüne. Abschließend wünschte der 49-Jährige allen Fans noch eine schöne Zeit im Stubaital.

Im Vereinsheim: Der „Talk am Platz“

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