Bundesliga

1963
1977

Zum Start in die Bundesliga schreibt Willi Koslowski Schalker Fußballgeschichte: Der Meisterspieler von 1958 erzielt gegen den VfB Stuttgart das erste Bundesliga-Tor. Doch die sportlichen Erfolge in der neuen Spielklasse lassen auf sich warten. 1965 landen die Knappen auf dem 16. und damit letzten Tabellenplatz und sind eigentlich abgestiegen. Doch der Deutsche Fußball-Bund entzieht Hertha BSC aufgrund von Schwarzgeld-Zahlungen die Lizenz und stockt die Liga kurzerhand auf 18 Vereine auf. Schalke bleibt Erstligist.

Erstes Bundesliga-Spiel

Ende der 1960er Jahre geht es endlich aufwärts. Die Schalker verlieren zwar 1969 das Pokalfinale gegen Bayern München. Der zweite Platz genügt jedoch, um sich die Teilnahme am Pokalsiegercup zu sichern, da Bayern München als amtierender Deutscher Meister ohnehin gesetzt ist. Es wird für die Schalker ein erfolgreicher Ausflug nach Europa: Sie schaffen es bis ins Halbfinale gegen Manchester City.
Im Sommer 1972 kämpfen sich die Knappen erneut ins Endspiel des DFB-Pokals. Gegen den 1. FC Kaiserslautern fährt Königsblau mit einem 5:0-Sieg den zweiten Pokalsieg der Vereinsgeschichte ein. Mit Klaus Fichtel, Norbert Nigbur, Rolf Rüssmann, Helmut und Erwin Kremers, Reinhard Libuda, Aki Lütkebohmert oder Torjäger Klaus Fischer hat der Kader das Potenzial, dauerhaft um die Meisterschaft mitzuspielen. Doch längst hängen tiefschwarze Wolken über dem Verein …

Sieg im DFB-Pokal 1972

… Die Schalker Spieler verlieren absichtlich das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld und kassieren dafür gerade mal 2.300 D-Mark Schmiergeld. Viele weitere Vereine manipulieren in diesen Tagen Spiele. Eine Dummheit mit schweren Folgen – vor allem für die Schalker, die sich lange gegen die Aufarbeitung wehren: Der Deutsche Fußball-Bund sperrt viele der Schalker Stammspieler, Fischer für zwei Jahre, Libuda sogar auf Lebenszeit. Eine tragische Entscheidung, denn Libuda hatte das Geld eigentlich abgelehnt. Dem Verein droht der Lizenzentzug, sollte er die Spieler dennoch einsetzen. Doch damit nicht genug. 1974 erhebt die Staatsanwaltschaft Essen Anklage wegen Meineids. Erst 1977 wird der Fall Schalke abgeschlossen.
Abseits der Gerichtsverhandlungen rollt der Ball auf Schalke weiter. Ab 1973 im Parkstadion, dass die Stadt Gelsenkirchen mit der finanziellen Unterstützung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen auf dem Berger Feld im Gelsenkirchener Stadtteil Erle errichtet. Mit etwas mehr als 70.000 Plätzen soll das Stadion eine wichtige Einnahmequelle für den FC Schalke 04 werden. Doch die Rechnung geht nur selten auf. Nur 38-Mal wird das Parkstadion bis zum Umzug in Arena ausverkauft sein. Manchmal herrscht auf den Rängen gähnende Leere.

Bundesliga-Skandal

Bau des Parkstadions

Ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit rückt das Parkstadion im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 1974. 1977 erstrahlt die „Betonschüssel“, wie Fans das Stadion liebevoll nennen, dann auch endlich wieder im königsblauen Glanz. Schalke wird knapp hinter Borussia Mönchengladbach Vizemeister. Den Erfolg können die Knappen im folgenden UEFA-Pokal indes nicht fortsetzen. Bereits nach der zweiten Runde gegen den 1. FC Magdeburg ist Schluss. Schalke verschwindet für 19 Jahre von der internationalen Bühne.