1. FC Nürnberg: Im Aufwind

Eine gute Leistung gezeigt, im Sechs-Punkte-Spiel beim VfB Stuttgart aber dennoch Zähler liegen gelassen: Beim 1. FC Nürnberg herrschten nach dem 1:1 im Ländle gemischte Gefühle. Der Glaube an den Klassenerhalt lebt bei den Franken aber weiterhin.

Boris Schommers

Dass es eine schwierige Saison werden würde, das hatte wohl fast jeder Club-Fan vor dieser Spielzeit vermutet. Das Ziel des Aufsteigers war von vornherein klar: der Klassenerhalt. Und dieser ist trotz erst drei Saisonsiegen weiterhin möglich. Vier Zähler beträgt der Rückstand auf den VfB Stuttgart, der Platz 16 und damit den Relegationsrang in der Tabelle einnimmt. Umso bitterer ist die vertane Chance am vergangenen Samstag, als die Nürnberger im direkten Duell mit den Schwaben trotz guter Leistung und bester Möglichkeiten lediglich zu einem 1:1-Unentschieden kamen. Es wäre der erste Sieg auf fremdem Platz in dieser Spielzeit (bislang erst drei Remis) gewesen. „Für uns fühlt sich das wie zwei verlorene Punkte an“, sagte Interimstrainer Boris Schommers nach der Partie. „Der ausschlaggebende Punkt war, dass wir unsere Konter nicht gut gespielt haben“, sprach der 40-Jährige das größte Manko an diesem Tag an.

Für uns fühlt sich das wie zwei verlorene Punkte an.

Boris Schommers

Umso mehr benötigt Nürnberg aus seiner Sicht nun die Punkte in der kommenden Partie gegen die Königsblauen am Freitag (12.4., 20.30 Uhr). Um in dieses Match ohne Störungen zu gehen, hat sich die Mannschaft in dieser Trainingswoche komplett abgeschottet. „Wir müssen alle Möglichkeiten ausnutzen, die uns in diesem Duell einen Vorteil bringen könnten. Daher trainieren wir ausschließlich im Geheimen“, begründet Schommers diese Maßnahme.

FCN-Profi Kerk war als Kind großer Schalke-Fan

Beide Mannschaften werden am Freitag mit speziell gestalteten Trikots auflaufen, die die Freundschaft zwischen den Vereinen hervorheben soll. Einer, der diese Freundschaft lebt, ist Nürnberg-Profi Sebastian Kerk. „Früher war ich kompletter Schalke-Freak“, verrät der 24-Jährige im Interview auf der FCN-Homepage. „Meine ganze Familie besteht aus Schalke-Fans, also war auch ich ein Blauer. Für mich gab es nichts außer Schalke“, sagt Kerk. Seine Lieblingsspieler seien Marc Wilmots, Jörg Böhme, Lincoln und später Jefferson Farfan gewesen. Natürlich werde er aber am Freitag alles dafür geben, damit der FCN als Sieger das Feld verlässt. „Auch wenn ich dann zuhause den einen oder anderen Spruch zu hören bekommen werde, wenn wir gewinnen, aber das nehme ich gerne in Kauf.“

Der größte Hoffnungsträger aufseiten des Aufsteigers ist aktuell aber nicht der zuletzt an einem Infekt leidende Kerk, sondern der Brasilianer Matheus Pereira, der sowohl beim VfB als auch beim 3:0-Sieg gegen den FC Augsburg für seine Mannschaft traf. Dabei sind Torerfolge in dieser Saison eine Seltenheit bei den Franken. Mit 23 selbst erzielten Treffern stellt der Club die schwächste Offensive der Liga.

Glaube an den Klassenerhalt

Dennoch ist die Tendenz bei den Cluberern positiv. Das 3:0 gegen Augsburg im letzten Heimspiel war ein enorm bedeutender Erfolg, mit dem sich die Franken nach 20 Spielen ohne dreifachen Punktgewinn im Rennen um den Klassenerhalt zurückgemeldet hatten. Die Verantwortlichen glauben weiterhin an die späte Rettung. „Wir müssen so weitermachen, wie wir das in den letzten Partien gemacht haben“, gibt Mikael Ishak die Richtung vor. Und der Mittelstürmer des FCN weiß auch: „Das Spiel gegen Schalke wird sehr wichtig – für beide!“