TSG 1899 Hoffenheim: Neuanfang mit Hindernissen

Es war zweifellos die größte Überraschung des vergangenen Spieltags. Mit 2:1 gewann die TSG 1899 Hoffenheim ihr Auswärtsspiel bei Bayern München. Dabei hatte im Vorfeld wahrlich nicht viel auf diesen Coup hingedeutet.

Alfred Schreuder

Schließlich empfing der Deutsche Rekordmeister die Gäste aus dem Kraichgau mit einem 7:2-Erfolg bei den Tottenham Hotspur im Rücken – und die TSG dürfte wiederum aufgrund der zurückliegenden Ergebnisse nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt haben. Mit lediglich vier selbst erzielten Treffern stellte die Mannschaft von Chef-Trainer Alfred Schreuder vor dem Spiel in München gemeinsam mit dem 1. FC Köln die schlechteste Offensive der Liga. Und eine Woche zuvor setzte es gegen Borussia Mönchengladbach, wie bereits am 4. Spieltag gegen den SC Freiburg, eine deutlich 0:3-Heimniederlage.

All dieser Negativerlebnisse zum Trotz feierte die TSG den überraschenden Erfolg beim bisherigen Tabellenführer. Maßgeblichen Anteil daran hatte Sargis Adamyan, dem es erst als sechstem Nicht-Bayernprofi gelang, in einem Bundesligaspiel in der Allianz Arena mindestens zwei Treffer zu erzielen.

Verein stellt sich hinter Schreuder

Besonders für Trainer Schreuder war der dreifache Punktgewinn Balsam für die Seele. Nach dem schwachen Saisonstart wurde der Nachfolger von Julian Nagelsmann medial bereits angezählt, der Verein stellte sich aber umgehend hinter den 46 Jahre alten Niederländer. „Wie oft ich mich zu einem Thema äußern musste, das keines war, das macht mich auch in so einem Moment nachdenklich“, sagte Sportchef Alexander Rosen diesbezüglich.

Die Kraichgauer wollen den Neuanfang nach der erfolgreichen Nagelsmann-Ära auf jeden Fall mit Schreuder fortsetzen. Doch die Fußstapfen, die sein Vorgänger hinterlassen hat, sind groß. Zudem gab es zur neuen Spielzeit einen großen Umbruch im Team. Joelinton, Kerem Demirbay, Nico Schulz, Nadiem Amiri und zuletzt auch Vincenzo Grifo verließen den Club für zum Teil hohe Ablösesummen, unter anderem Diadie Samassékou, Robert Skov, Ihlas Bebou, Sargis Adamyan und der vom S04 ausgeliehene Sebastian Rudy stießen neu hinzu.

Schreuder selbst sieht „eine positive Entwicklung in der Art und Weise in unserem Spiel“, die aber noch Zeit brauche. Für die Partie gegen die Knappen erwartet der Hoffenheimer Chef-Trainer ein offenes Spiel, bei dem beide Teams den Weg nach vorne suchen werden. „Dadurch gibt es viele Räume auf dem Platz, die muss man dann auch nutzen.“