Topspiel unter besonderen Vorzeichen – Sven Piepenbrock vertritt Dimitrios Grammozis

Der FC St. Pauli und der FC Schalke 04 duellieren sich am Samstag (4.12.) um 20.30 Uhr ohne ihre Chef-Trainer. Denn aufgrund einer Covid 19-Infektion befinden sich sowohl Dimitrios Grammozis als auch Timo Schultz, der Coach der Kiezkicker, in häuslicher Isolation. Den Part an der königsblauen Seitenlinie im Millerntor-Stadion übernimmt Co-Trainer Sven Piepenbrock, unterstützt wird er dabei von Mike Büskens.

Sven Piepenbrock

Das Duo hatte bereits in der laufenden Trainingswoche das Kommando, da Grammozis, der vollständig geimpft ist, wegen erkältungsähnlicher Symptome als Vorsichtsmaßnahme und zum Schutze aller Beteiligten zu Hause geblieben war. Ein PCR-Test hatte zuletzt einen positiven Covid 19-Befund ergeben. „Dimi geht es den Umständen entsprechend gut“, berichtet Piepenbrock, der gemeinsam mit dem weiteren Übungsleiterstab mit Grammozis im ständigen Kontakt steht. „Wir sprechen auch sonst täglich. Der einzige Unterschied in dieser Woche war, dass wir nicht in der Trainerkabine zusammensaßen, sondern uns virtuell ausgetauscht haben“, erklärt der Co-Trainer.

Piepenbrock wünscht sich einen Büskens-Sprint

Dass er gegen den FC St. Pauli eine andere Rolle einnimmt als sonst, hat Piepenbrock bislang nicht beschäftigt. „Am Ende ist es das gleiche Spiel – und auch als Co-Trainer bin ich während der 90 Minuten stets fokussiert“, meint der Assistenz-Coach, der gut mit Mike Büskens harmoniert. „Wir verbringen mehr Zeit mit uns als mit unseren Familien, unser Verhältnis ist sehr eng. Ich stehe da vorne, aber vielleicht auch mal er“, so der 39-Jährige. Schmunzelnd ergänzt er: „Ich hoffe, Buyo legt einen Sprint hin – denn das hieße, wir haben ein Tor geschossen.“

Ich hoffe, Buyo legt einen Sprint hin – denn das hieße, wir haben ein Tor geschossen.

Sven Piepenbrock

Auch die Mannschaft habe sich nicht von den Umständen beirren lassen, sagt Piepenbrock. „Die Jungs haben sehr fokussiert trainiert, waren mit vollem Einsatz bei der Sache und zeigen sich gewillt, nach dem 5:2-Sieg gegen Sandhausen erneut ein erfolgreiches Spiel abzuliefern.“ Auf dem Platz musste der S04-Trainerstab allerdings auf einige Akteure verzichten. Michael Langer (Reha-Training nach Kreuzbandriss), Salif Sané (individuelles Training aufgrund muskulärer Probleme), Darko Churlinov (Schulterbeschwerden) und Simon Terodde (Muskelverletzung in der Wade) hatten bereits am vergangenen Wochenende nicht mitwirken können.

Weitere verletzungsbedingte Ausfälle

Gegen den FC St. Pauli werden außerdem Marius Bülter (notwendige Vorsichtsmaßnahme aufgrund auffälliger Blutwerte), Florian Flick (Risswunde über dem Knie), Ralf Fährmann und Yaroslav Mikhailov (beide muskuläre Probleme) sowie Marc Rzatkowski (Infekt) fehlen. Bei letztgenanntem Akteur fiel ein durchgeführter PCR-Test negativ aus. Gleiches gilt für sämtliche tägliche Schnelltestungen der Lizenzmannschaft und des dazugehörigen Staffs in der laufenden Woche.

Trotz der Ausfälle möchte Piepenbrock nicht klagen. „Wir krempeln die Ärmel hoch und packen die Aufgabe gegen den Tabellenführer gemeinsam als Mannschaft an“, sagt der Grammozis-Vertreter, der bei diesem Vorhaben auch wieder auf Danny Latza zählen kann. Der Kapitän war gegen Sandhausen wegen einer starken Prellung ausgefallen. Auch Dominick Drexler ist einsatzbereit. Der Mittelfeldmann hatte zu Beginn der Woche wegen muskulärer Probleme mit dem Training ausgesetzt. Personell verstärkt wird die Lizenzmannschaft gegen den FC St. Pauli mit Akteuren aus der Knappenschmiede: Offensivkraft Rufat Dadashov und Torhüter Felix Wienand (beide U23) sollen im Millerntor-Stadion ebenso zum Aufgebot zählen wie Stürmer Keke Topp aus der U19.

Taktische Umstellung möglich

Ob die Königsblauen wie zuletzt in einer 3-5-2-Formation auflaufen, lässt Piepenbrock noch offen. „Es kann sein, dass wir aufgrund der personellen Situation einen anderen taktischen Ansatz wählen“, sagt der 39-Jährige und fügt hinzu, dass „wir trotz der Ausfälle immer noch eine gute Mannschaft aufbieten können. Denn alle Jungs, die zum Kader zählen, verfügen über Qualität. Sonst würden sie nicht auf Schalke spielen.“

Wir werden alles geben, damit wir nicht mit leeren Händen nach Hause fahren zu müssen.

Sven Piepenbrock

Letztlich sei es wichtig, dass Einsatzwille und Engagement im Topspiel stimmen. Denn mit dem FC St. Pauli wartet nicht nur der aktuelle Tabellenführer auf die Knappen, sondern auch die heimstärkste Mannschaft der Liga. Die Kiezkicker gewannen ihre bisherigen sieben Spiele am Millerntor allesamt. „Unser Gegner steht zurecht auf Platz eins“, sagt Piepenbrock. „Wir treffen auf eine spielstarke Mannschaft mit guten Einzelspielern, die als Kollektiv funktioniert. Der FC St. Pauli hat sich in den vergangenen Monaten super entwickelt. Wir freuen uns auf ein spannendes Duell und werden alles geben, damit wir nicht mit leeren Händen nach Hause fahren zu müssen.“